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"Hall of Fame" ohne Täve Schur
Politische Bewertung statt Ehrung für Sport-Erfolge

Die Deutsche Sporthilfe hat 2008 die „Hall of Fame" als Gedenkprojekt ins Leben gerufen. Sieht man sich die Liste der bisher aufgenommenen Mitglieder an, sind es gerade drei DDR-Sportlerinnen und Sportler, die diese hohe Auszeichnung erhalten haben.

Seit letztem Mittwoch gibt es weitere 21 Sportlerinnen und Sportler, die in die „Hall of Käme" aufgenommen wurden. Einer, der ursprünglich auch auf der Vorschlagsliste stand, war Täve Schur. Täve ist mit seinen achtzig Jahren immer noch populär, wie ich kürzlich bei der Kleinen Friedensfahrt in Salzwedel erleben konnte. Als Kind war der abendliche Zieleinlauf der Friedensfahrt bei uns zu Hause immer „Pflicht", und ich kann mich an die vielen Zuschauer am Straßenrand erinnern.


Katrin Kunert (2. von links) mit Täve Schur
bei einer "Kleinen Friedensfahrt" in Salzwedel

Bei der Auswahl der zu würdigenden Sportlerinnen und Sportler ist auch das Thema Doping von großer Bedeutung. Eine Dopingopfergruppe wirft Täve Schur Dopingpraktiken bei der Friedensfahrt vor. Mehr noch: neben „Belegen zum Doping" nennt die Dopingopfergruppe Täve Schur einen „Vollblutpropagandisten und Denunzianten". Letzteres bezieht sich u.a. auf sein Wirken in der Volkskammer und später im Deutschen Bundestag. So hat die Dopingopfergruppe die Jury der „Hall of Fame" beeinflusst und Täve Schur wird nicht wegen seiner sportlichen Leistungen geehrt, sondern politisch bewertet!
Für mich ist die vermeintlich höchste deutsche sportliche Ehrung nach dieser Entscheidung eine recht fragwürdige Geschichte. Denn Belege zum Doping kann es nicht geben, zu Täves aktiven Zeiten gab es bei der Friedensfahrt keine Dopingkontrollen.
Ich mag meine Arbeit im Sportausschuss des Bundestages, aber diese undifferenzierte und andauernde Anklage gegen die DDR-Sportlerinnen und Sportler wegen flächendeckenden Dopings ist unerträglich!

Katrin Kunert
Fraktion "Die LINKE" im Bundestag
 

Täve Schur
legte mit seiner Bescheidenheit und
seinen herausragenden sportlichen Leistungen
den Grundstein für die riesengroße
Begeisterung bei der Friedensfahrt




Selbst auf "freier" Strecke stehen die Zuschauer
und feuern die Friedensfahrer an



Friedensfahrer waren die Helden der Landstraße
und viele Jungen träumten davon, einmal ein
Friedensfahrer zu werden



Die Friedensfahrt bewegte überall die Menschen,
sie war mehr als nur ein Rad-Etappen-Rennen

(Farbfotos: Kunert-privat, schwarz-weiss-Fotos: Buchheim )